- Fado
- Fa|do 〈port. [fa:ðu] m. 6; Mus.〉 schwermütiges portugiesisches Volkslied [portug., eigtl. „Los, Schicksal“]
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Fa|do [port.: 'faðu ], der; -[s], -s [port. fado, eigtl. = Geschick, Verhängnis < lat. fatum, ↑ Fatum] (Musik):mit Gitarrenbegleitung gesungenes portugiesisches Volks- u. Tanzlied mit melancholischer Grundstimmung.* * *
Fado[portugiesisch; wörtlich »Schicksal«], urbane bluesähnliche Liedform aus Portugal, gitarrebegleitet und von ausgeprägt emotionalem Charakter. Sie geht zurück auf Musikformen afrobrasilianischen Ursprungs wie Fofa und Lundum — Tanzformen, die aus der ehemaligen portugiesischen Kolonie Brasilien (seit 1822 unabhängig) mit Einwanderern von dort nach Portugal gebracht und hier zu Fado synthetisiert wurden. Dabei verschmolzen sie mit der langen und reichen Tradition portugiesischer Volkspoesie, die hauptsächlich an zwei Formen — die coupletähnliche (Couplet) gereimte Quatrain und die balladenartige Modhina — gebunden ist. Das Resultat war ein mehr oder weniger formalisierter Liedtyp, der in diesem Bezug auf ein feststehendes poetisch-musikalisches Formgerüst dem Blues ähnelt (Bluesschema) und sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts außerordentlicher Beliebtheit in Portugal erfreut. Erste namhafte Fado-Interpretin war Maria Severa (1805-1871). Hauptvertreter heute sind Fernando Machado Soares (* 1938), Carlos Paredes (* 1950). Amália Rodrigues (* 1920, ✝ 1999) erlangte bereits zu Lebzeiten als »Stimme Portugals« legendären Ruhm.* * *
Fa|do [port.: 'faȓu], der; -[s], -s [port. fado, eigtl. = Geschick, Verhängnis < lat. fatum, ↑Fatum] (Musik): mit Gitarrenbegleitung gesungenes portugiesisches Volks- u. Tanzlied mit melancholischer Grundstimmung: Wenn der portugiesische Außenminister ... ihm zu Ehren einen F. dichtet und singt, gehört das zu seiner Reise- und Freundschaftsdiplomatie (Spiegel 21, 1992, 43).
Universal-Lexikon. 2012.